by Nadja Hinz | Dez 19, 2023 | Besser schreiben, Texte schreiben, Uncategorized, Website-Texte
Da saß ich.
Meine Klamotten nass.
Mein Geld weg.
Um aus der Nummer rauszukommen, gab es genau EINE Möglichkeit.
Na, bist du neugierig, wie es weitergeht?
Dann hat der Hook funktioniert.
Was ist ein Hook?
Im Copywriting kommen Hooks zum Einsatz, um direkt am Anfang eines Textes die Aufmerksamkeit der Leser:innen zu bekommen. Ein packender Hook macht neugierig auf das, was als Nächstes kommt. Er zieht die Leser:innen also wie ein Magnet in den Text hinein.
Früher, als ich noch als Print-Redakteurin gearbeitet habe, haben wir das Ding “Aufhänger” genannt. Schon damals war ein packender Texteinstieg das A und O, um Leser:innen zu catchen.
Heute ist ein starker Hook noch wichtiger denn je.
Denn jeden Tag prasseln zahllose Werbebotschaften auf uns ein, überall wird uns kostenloser Content geboten. Unsere Aufmerksamkeitsspanne wird kürzer und kürzer. Wir entscheiden binnen Sekunden, ob etwas spannend ist oder uns langweilt. Wer da eine lange Leitung hat oder schon im Texteinstieg herumeiert, hat seine Leser:innen verloren, bevor sie überhaupt anfangen, einen Text zu lesen.
Hook-Beispiele, Dos and Dont´s für deinen Texteinstieg
In diesem Artikel erfährst du, was einen guten Hook ausmacht, warum er so wichtig ist und wie du ihn schreibst. Und ich zeige die viele Hook-Beispiele, damit du direkt sehen kannst, was ich meine.
Übersetzt bedeutet Hook übrigens „Haken“ – was ich viel treffender finde als Aufhänger.
Wirf den Haken aus – mit dem richtigen Köder
Stell dir also vor, du wirfst schwungvoll deine Angel aus, mit dem Ziel, dass deine Wunschkund:innen anbeißen.
Das machen sie natürlich nicht, wenn du ihnen einen labberigen, geschmacksneutralen Köder auswirfst. Du musst ihnen schon etwas Verheißungsvolles und Spannendes bieten. Einen Leckerbissen, dem sie nicht widerstehen können.
Ein guter Hook hat also die wichtige Aufgabe, deine Leser:innen zum Weiterlesen zu bewegen. Das macht ihn zum wichtigsten Element deiner Verkaufstexte.
Der Hook entscheidet darüber, ob deine Copy konvertiert oder nicht.
Hätte es dich etwa neugierig gemacht, wenn der Hook dieses Artikels dieser gewesen wäre:
- Nachem mir vergangene Woche meine Geldbörse gestohlen wurde und ich auch noch in einen Regenschauer gekommen war, musste ich wohl oder übel zum ersten Mal in meinem Leben trampen.
Wohl eher nicht. Ich hätte dir keinen Grund dazu gegeben, wenn ich alles schon im ersten Satz verraten hätte.
Wo kommt der Hook zum Einsatz?
Im Copywriting brauchst du IMMER einen starken Hook. Egal, ob du eine Salespage, eine Landingpage, Werbeanzeige oder eine E-Mail schreibst. Auf Instagram werden Hooks gerade nahezu gehyped. Kein viraler Beitrag ohne einen starken Hook. Kein Insta-Profi, der dir nicht sagt, wie wichtig die Dinger sind.
Ein guter Hook macht keine falschen Versprechungen
Bestimmt kennst du sie auch, wenn du dich durch deinen News-Feed wischst: Überschriften, die dir eine krasse Sensation versprechen. Sowas wie:
- Traumatisches Erlebnis zwingt Promi X in die Knie
Du klickst, um weiterzulesen.
Und erfährst, dass dieses traumatische Erlebnis ein verbrannter Kuchen war.
Du fühlst dich verarscht.
Der Hook hat dir ein Versprechen gemacht, das er nicht halten konnte. Er hatte einzig das Ziel, dich zum Klicken zu verleiten. Dein Vertrauen ist so schnell verschwunden wie deine Maus zur Backspace-Taste gehuscht ist.
Mit dieser Art von Clickbait hat ein guter Hook nichts zu tun. Wir wollen unseren Leser:innen auf ehrliche Weise relevante und empathische Inhalte liefern. Achte also immer darauf, dass du das Versprechen, das du im Hook gibst, in deinem Text auch einlöst.
7 Hook-Arten, die immer funktionieren
Aber was genau macht einen guten Hook aus?
Ein fesselnder Texteinstieg kann auf verschiedene Arten Spannung aufbauen und Neugier wecken. Er kann provozieren, schockieren, Fragen aufwerfen, irritieren oder einfach das Verlangen wecken, mehr zu erfahren. Aber alle Arten von Hooks haben etwas gemeinsam:
- Sie sind relevant für die Zielgruppe (wie immer im Copywriting musst du genau wissen, wen du mit deinem Text zur Handlung bewegen willst)
- Sie wecken Gefühle bei den Leser:innen
- Sie heben sich von der Masse ab und machen allein dadurch neugierig auf den Text
Hier kommen 7 Hook-Arten, die deine Leser:innen aufhorchen lassen und neugierig auf deinen Text machen.
#1 Erzähle eine persönliche Geschichte
Starte mit einer persönlichen Story in deinen Text. Dieser Hook ist mein persönlicher Favorit, weil dir damit die Aufmerksamkeit deiner Leser:innen sicher ist. Sie wollen wissen, wie es weitergeht und können fast nicht anders, als weiterzulesen.
So ist es im Copywriting generell mit Storys. Sie sind nicht nur aufmerksamkeitsstark, sondern wirken auf emotionaler Ebene. Damit bleiben sie auch automatisch besser in den Köpfen deiner Leser:innen hängen.
Den Einstieg über eine persönliche Story nutze ich besonders gerne für meinen Newsletter (kriegste hier, by the way), um dann zu meinem eigentlichen Thema überzuleiten.
Ein Beispiel für einen Story-Hook ist der Einstieg in diesem Artikel.
#2 Ein starkes Statement, das Fragen aufwirft
Dieser Hook überrascht deine Leser:innen im ersten Moment. Er funktioniert besonders gut, wenn dein Statement mehr Fragen aufwirft als es beantwortet.
Hier ist ein Beispiel aus einem Instagram-Post von mir. Der Hook:
- Deine Kund:innen interessieren sich nicht für dein Produkt.
Im weiteren Text habe ich dann erklärt, was ich damit meine:
- Für deine Kund:innen steht nicht dein Produkt im Vordergrund. Sie sind an einer Lösung für ihr Problem interessiert. Sie wollen wissen, ob deine Lösung ihnen ermöglicht, was sie sich wünschen. Auf welchem Weg oder mit welchem Produkt sie diese Lösung erreichen, ist erstmal zweitrangig.
Überlege dir: Was denken oder tun viele deiner Leser:innen, weil es alle es machen?
Beim Copywriting beobachte ich zum Beispiel, dass meine Zielgruppe ihren Kund:innen oft Erfolg verspricht – Erfolg im Job, Erfolg im Marketing. Das habe ich in diesem Instagram-Post umgedreht:
Danach habe ich erklärt, was ich meine: Viele Menschen versprechen ihren Kund:innen Erfolg, Leichtigkeit oder Wohlbefinden. Diese Versprechen sind aber viel zu schwammig und austauschbar und müssen konkreter und greifbarer gemacht werden. Wie das geht, habe ich im weiteren Text anhand von Beispielen gezeigt.
#3 Mache auf ein Problem aufmerksam
Dieser Hook ist perfekt, um deiner Zielgruppe in einem frühen Zeitpunkt ihrer Customer Journey auf ein Problem aufmerksam zu machen, das die möglicherweise haben und um ihnen eine Lösung aufzuzeigen.
Dazu kannst du beginnen mit: Wusstest du,…?
- Wusstest du, dass schlechte Texte dich jede Menge Kund:innen kosten?
- Wusstest du, dass viele Websites ihr Geld nicht wert sind?
Danach erklärst du ihnen, was sie tun können, um diesem Problem vorzubeugen, die Risiken zu minimieren oder das Problem aus der Welt zu schaffen.
#4 Nenne Zahlen und Fakten
- Jede dritte Frau in Deutschland wird von Altersarmut betroffen sein.
- Du hast genau 3 Sekunden, um deine Website-Besucher:innen zu überzeugen.
Mit Zahlen und Fakten schaffst du Relevanz schon zu Beginn deines Textes. Für diesen Hook kannst du dir zum Beispiel Statistiken zu deinem Thema raussuchen, auf die du dich im Text beziehst. Wenn sie überraschend und aussagekräftig sind, weckst du bei deiner Zielgruppe direkt das Verlangen, mehr darüber zu erfahren.
#5 Stelle (provokante) Fragen
Dieser Hook lässt deine Leser:innen aufhorchen.
- Warum sollten deine Wunschkund:innen bereit sein, in deinen Kurs zu investieren?
- Langweilst du deine Leser:innen mit blutleeren Floskeln?
- Ist dein Onlinebusiness zum Scheitern verurteilt?
Leser:innen, die diesen Texteinstieg lesen, wollen natürlich wissen und sichergehen, dass sie alles richtig machen. Sie werden neugierig und lesen weiter.
#6 Zeige neue Perspektiven auf
In diesem Hook spielst du mit einer Überzeugung oder einem Glaubenssatz deiner Leser:innen, den du bestätigst – und ihnen dann eine neue Perspektive aufzeigst. Beim Lesen kommt ihnen erst der Gedanke “Ha, hab ich schon immer gesagt.”
Und dann machst du das Thema auf und zeigst ihnen eine Perspektive, die sie noch nicht kennen oder eine Info, die für sie neu ist.
“Dein Produkt verkauft sich nicht, weil es nicht gut genug ist.”
“Oder es verkauft sich nicht, weil dein Copywriting schlecht ist.”
Durch das Aufmachen einer neuen Perspektive oder neuer Informationen weckst du die Neugier deiner Leser:innen, weil sie erfahren wollen, was sie bisher nicht sehen konnten.
# 7 Sprich einen Wunsch oder Problem an
Auch für diesen Hook ist es wichtig, dass du deine Wunschkund:in so gut kennst wie deine beste Freundin.
Was beschäftigt sie? Womit schlägt sie sich herum? Wovon will sie unbedingt weg und was wünscht sie sich am meisten?
Wenn du das weißt, kannst du das Problem oder den Wunsch in den Hook integrieren:
- Du hast viel Zeit und Mühe in deine Landingpage investiert und sie konvertiert nicht?
- Deine E-Mailliste ist prall gefüllt, aber niemand kauft bei dir?
Hier sollen deine Leser:innen schon beim Hook das Gefühl kriegen: „Wow, du kennst mich gut. Genau das brauche ich!“
Fazit: Hooks sind mächtig. Nutze sie mit Bedacht.
Egal in welcher Textform du sie nutzt, für welchen Traffic-Kanal und egal für welche Art von Hook du dich entscheidest: Der Hook ist der Schlüssel zur Aufmerksamkeit deiner Leser:innen. Wie immer im Copywriting ist es auch für die meisten Hooks wichtig, dass du deine potenziellen Kund:innen gut kennst.
Wenn du weißt, wo sie gerade stehen und welche Statements, Fakten oder Informationen sie aufhorchen lassen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie weiterlesen wollen.
Achte aber immer darauf, dass dein Hook die Erwartungen deiner Zielgruppe im weiteren Text nicht enttäuscht. Verlässlichkeit und Authentizität (schreckliches Wort, ich weiß) sind entscheidend, um das Vertrauen potenzieller Kund:innen zu bekommen und zu behalten. Wenn dein Hook in die Irre führt oder Leser:innen manipuliert, dann mag er zum Klicken anregen, verfehlt aber letztendlich sein Ziel und kostet dich potenzielle Kund:innen.
Ein smarter und gut durchdachter Hook hingegen öffnet dir Türen und Tore zu den Herzen deiner Leser:innen und zu höheren Conversions.
Apropos höhere Conversions: Wenn du ab sofort mit Kundenstimmen die Kaufbereitschaft deiner Website-Besucher:innen wecken willst, dann leg ich dir meinen Kundenstimmen-Guide „Feedback-Feuerwerk“ ans Herz.
by Nadja Hinz | Sep 9, 2022 | Besser schreiben, Texte schreiben
Copy was? Kann man das essen? Oder einen Kopierer damit beschriften? Tatsächlich ist das Copywriting eine der wichtigsten Fähigkeiten, die aus meiner Sicht jede:r Selbstständige beherrschen sollte, der oder die online Kund:innen gewinnen und Angebote verkaufen will.
„Copy“ bedeutet in der Werbesprache übersetzt „Text“. Der Begriff Copywriting wird daher in Deutschland mit „Werbetexten“ übersetzt. Mein Eindruck ist, dass noch vor wenigen Jahren hierzulande kaum jemand etwas mit dem Begriff anfangen konnte. Inzwischen aber wird Copywriting auch in Deutschland zunehmend als Begriff verwendet und immer mehr Texter:innen bezeichnen sich selbst als Copywriter:innen. Viele Unternehmen und Selbstständige haben erkannt, wie wichtig diese Fähigkeit für ihr Business ist.
Copywriting ist die Kunst, Texte zu schreiben, die eine bestimmte Handlung bei den Leser:innen hervorrufen. Das kann etwa ein Klick auf einen Link sein, ein Kommentar, das Teilen eines Beitrags oder die Buchung eines Erstgesprächs.
Gutes Copywriting hat die Kraft, Leser:innen zu überzeugen. Es geht aber nicht darum, sie zu manipulieren oder mit unethischen Mitteln zu etwas zu überreden oder sie gar zu täuschen.
Das Erstellen starker Werbetexte gewinnt immer mehr an Bedeutung, denn die meisten Menschen lesen im Internet keine langen Texte mehr. Sie scannen und überfliegen Texte nach relevanten Informationen. Sie entscheiden binnen Sekunden, ob sie den Rest des Textes lesen wollen oder nicht. Ein:e gute:r Copywriter:in weiß, wie man die Aufmerksamkeit der Leser:innen bekommt und sie dazu bringt, den gesamten Text zu lesen.
Was macht ein Copywriter?
Copywriting-Profis beherrschen das Schreiben überzeugender und strategisch aufgebauter Texte, zum Beispiel für Werbeanzeigen (Ads), für verschiedene Werbematerialien und Websites. Ihr tägliches Brot ist es nicht, kreative Texte zu schreiben wie ein Autor. Copywriting-Profis setzen sich für jeden Text, den sie schreiben, ein konkretes Ziel und arbeiten mit jedem Satz darauf hin, dieses Ziel zu erreichen. Dabei verbringen sie einen großen Teil ihrer Zeit mit der Recherche: des Wettbewerbs, der Produkte und Dienstleitungen, aber vor allem mit ihrer Zielgruppe. Sie kennen sich mit Verkaufspsychologie aus und setzen dieses Wissen gezielt im Text ein, etwa um Kaufzweifel der Leser:innen vorwegzunehmen und auszuräumen.
Warum ist Copywriting wichtig?
Die Fähigkeit, den Wert, die Vorteile und den Nutzen deines Angebots überzeugend zu kommunizieren, kann entscheidend zum Erfolg deines Business beitragen. Denn gute Copy hat unmittelbaren Einfluss auf deinen Umsatz. Schlechte Copy dagegen wird dir keinen Erfolg bringen, auch wenn dein Angebot phänomenal, bahnbrechend und weltverändernd ist.
In Zeiten, in denen immer mehr Menschen online sind und die Konkurrenz groß ist, sind gute Werbetexte wichtiger denn je. Sie müssen sich von dem typischen Marketingsprech und schwammigen Versprechen lösen und stattdessen klar auf den Punkt bringen, was Produkte leisten und was die Käufer:innen davon haben.
Wie Copywriting dir helfen kann, mehr Kund:innen zu gewinnen
Mit Copywriting machst du Lust auf dein Produkt oder deine Dienstleistung und bringst Menschen dazu, sich für dich und dein Angebot zu entscheiden. Mit einer einzigen, strategisch getexteten E-Mail kannst du zum Beispiel deine Newsletter-Abonnent:innen für ein Angebot begeistern und dein Angebot zigfach verkaufen.
Welche Arten von Copywriting gibt es?
Copywriting begegnet dir nahezu überall in deinem Alltag: in deinem E-Mail-Postfach, in Katalogen, Werbeanzeigen oder beim Surfen auf deinen Lieblings-Websites. Einfach überall dort, wo du aufgefordert wirst, dich mit deiner E-Mail-Adresse einzutragen, etwas zu abonnieren, auf einen Link zu klicken, Kontakt aufzunehmen oder direkt etwas zu kaufen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Copywriter und einem Content Writer?
Oft werden die Begriffe Content Writer:in und Copywriter:in in einen Topf geworfen. Dabei machen beide zwei völlig unterschiedliche Dinge: Während das Copywriting immer eine konkrete Handlung bei den Lesenden bewirken will, dient das Content Writing dazu, sie zu informieren und ihnen möglichst viel Mehrwert zu bieten. Content-Stücke sind außerdem intensiver für die Suchmaschinen optimiert und behandeln das Thema sehr ausführlich in all seinen Facetten.
Copywriter verstehen es, Werbebotschaften in der nötigen Kürze auf den Punkt zu bringen. Content Writer:innen dagegen beleuchten ein Thema umfänglich und aus vielen verschiedenen Perspektiven. Hier steht nicht die Handlung im Vordergrund, sondern den Expertenstatus der Autorin oder des Autors zu stärken und für mehr Sichtbarkeit im Netz zu sorgen.
Copywriting und SEO
Großartige Werbetexte sind kurz und prägnant. Copywriting kann daher nicht alle Anforderungen an eine gute Suchmaschinenoptimierung erfüllen. Schließlich werten Google und Co Inhalte dann als besonders relevant, wenn sie möglichst in die Tiefe gehen und das Thema holistisch betrachten. Das Gewicht von SEO ist daher beim Content Writing ungleich höher als beim Copwriting.
Mein Lesetipp: Wenn du wissen willst, ob sich SEO auch für dich als Selbstständige:r lohnt, dann lies gerne meinen Artikel „Warum SEO?“.
Wie funktioniert Copywriting?
Für das Schreiben verkaufsstarker Werbetexte gelten bestimmte Regeln. Die wichtigsten sind aus meiner Sicht die folgenden:
#1 Deine Kund:innen stehen im Mittelpunkt
Dreh- und Angelpunkt guten Copywritings ist das Wissen um die Menschen, die den Text am Ende lesen und handeln sollen. Copywriter:innen stellen sich deshalb vor dem Schreiben die Frage „Warum sollte jemand meinen Text lesen? Was haben die Leser:innen davon?“ Ihr Ziel ist es, potenziellen Kund:innen aufzuzeigen, wie ein Angebot oder ein Produkt ihr Leben positiv verändern kann. Wie ihnen das gelingt? Indem sie möglichst viel über die Menschen erfahren, die sie mit ihren Texten erreichen wollen.
Denn potenzielle Kund:innen werden nur dann von einem Text in den Bann gezogen, wenn er sie überzeugt, dass das Produkt oder die Dienstleistung die perfekte Lösung für ihr Problem ist. Dazu muss der Werbetexter oder die Werbetexterin wissen, was in den Köpfen der Leser:innen vorgeht, welche Situation sie dazu führt, den Text zu lesen, welche Probleme sie haben und was sie sich wünschen, um ihr Problem aus der Welt zu schaffen.
Eine hilfreiche Methode, um sich ein klares Bild von der eigenen Zielgruppe zu machen, ist die Persona-Methode oder auch das Erstellen eines Kund:innen-Avatars. Beides beschreibt dasselbe Vorgehen: Die Persona oder der Avatar steht stellvertretend für den idealen Kunden oder die ideale Kundin. Ihnen werden bestimmte Eigenschaften zugewiesen wie Alter, Wohnort, Geschlecht und Hobbys. Wichtig ist aber, es nicht bei den demografischen Merkmalen zu belassen. Das Gold liegt vielmehr dort begraben, wo es um die Emotionen deines Avatars oder der Persona geht: Welche Probleme hat die Person? Was treibt sie um, welche Lösung wünscht sie sich und was hat sie bisher schon versucht, um ihr Problem selbst zu lösen? Was hat funktioniert und was nicht? Welche Motive treiben sie an?
Wenn man die Persona oder den Avatar beim Schreiben im Kopf hat und den Text direkt an sie oder ihn richtet, werden sich die echten Wunschkund:innen beim Lesen des Textes angesprochen und verstanden fühlen; die Texte können auf emotionaler Ebene bei ihnen wirken.
#2 Weg von den Features, hin zum Benefit: Der Nutzen im Fokus
Eine der wichtigsten Fakten, die jede:r Copywriter:in verinnerlicht hat: Menschen kaufen nicht aus rationalen Gründen. Sie kaufen aus emotionalen Gründen. Sie versprechen sich ein bestimmtes Gefühl von ihrem Kauf, eine Lösung, die ihr Leben oder ihren Alltag besser machen wird:
- Besser auszusehen
- erfolgreicher zu sein
- es bequemer zu haben
- Zeit oder Geld zu sparen
Ein guter Text verursacht bei den Leser:innen das Bedürfnis, ein Produkt haben zu wollen. Sagen wir, du möchtest abnehmen. Kein Text würde dich überzeugen, einen Abnehm-Kurs für 1.000 Euro zu buchen, weil er im Detail beschreibt, was alles im Kurs enthalten ist. Nicht die Sporteinheiten, die du umsetzen wirst, nicht das Wissen um gesunde Ernährung oder die Beratung werden Verlangen in dir wecken. Wirkliches Kaufinteresse kommt bei dir auf, wenn der Text aufzeigt, wie dein Leben nach dem Kurs sein könnte: Vielleicht bekommst du jedes Mal ein Hochgefühl, wenn du am Morgen in den Spiegel schaust, anstatt dich direkt unattraktiv zu fühlen , deine Klamotten sehen endlich toll an dir aus. Du bekommst von allen Seiten Komplimente und am Nachbartisch im Café siehst du zum ersten Mal die bewundernden Blicke der anderen.
Gutes Copywriting fokussiert sich nicht auf die Features eines Produkts oder einer Dienstleistung, sondern auf den Nutzen, den Kund:innen dadurch haben.
Ein anders Beispiel: Ein Sofa aus Anti-Haft-Beschichtung (gibt es so etwas überhaupt? Ich würde es sofort kaufen ) Aber die meisten Menschen werden sich allein durch eine Beschreibung des Materials und seiner Beschaffenheit nicht überzeugen lassen. Der Copywriting-Profi fragt sich, wie diese Eigenschaft der Beschichtung das Leben der Zielgruppe besser machen könnte – und kommt vermutlich auf die Idee, den wahren Nutzen des Materials herauszustellen:
- Die Mutter muss sich endlich nicht mehr mit einem Mausgrau oder Dunkelblau begnügen, weil helle Farben zu empfindlich sind.
- Sie kann entspannen, wenn ihre Kinder auf dem Sofa essen und muss nicht ständig eine Diskussion anzetteln, wenn sie krümeln.
- Wenn doch mal etwas daneben geht, kann sie Flecken mit einer Handwegegung wegwischen.
- Wenn Besuch kommt, muss sie keine Flecken unter hässlichen Decken verstecken, die ständig verrutschen.
Kurzum: Sie kann sich ihr Zuhause endlich wieder so einrichten, wie es ihr gefällt und ist viel entspannter, auch wenn es zuhause mal turbulent zugeht.
Eine der wichtigsten Grundregeln im Copywriting ist, dass Kund:innen keine Produkte kaufen, sondern eine Lösung, die ihr Leben besser macht.
#3 Verwende Social Proof
Du kannst deinen Leser:innen viel versprechen. Das Copywriting setzt daher auf vertrauensbildende Elemente in Texten. Das können verschiedene Beweise für dein Können und deine Expertise sein, zum Beispiel:
- Zertifikate und Siegel
- Case Studies
- Logos von Kund:innen
- Medienberichte
- Bücher, die du geschrieben hast
- Kund:innenstimmen
Diese vertrauensbildenden Elemente setzt du ein, um gezielt die gängigen Zweifel und Einwände potenzieller Kund:innen auszuräumen. Wenn du mehr darüber wissen willst, wie du Kund:innenstimmen auf deiner Website nutzt, dann schau dir gerne meinen Blogartikel zum Thema „Kundenstimmen auf deiner Website“ an.
#4 Schreibe wie zu einem guten Freund
Gute Copy gibt den Leser:innen das Gefühl, der Text sei nur für sie geschrieben, wie von einem Freund oder einer Freundin. Werbesprech, platte Versprechen und leere Floskeln sind tabu. Stattdessen spricht ein starker Werbetext den Leser:innen aus der Seele, sodass sie sich abgeholt und verstanden fühlen.
Das gelingt, indem Copywriter eine einfache, klare Sprache nutzen. Die vorherige Recherche der Kund:innenwünsche hilft auch bei der Wortwahl für die Werbetexte. Denn statt Fachbegriffen und branchenüblichen Formulierungen nutzten gute Copywriter:innen den Wortlaut der Leser:innen, den sie vorher recherchiert und festgehalten haben. Besonders Einzelunternehmer:innen können mit Worten transportieren, was ihre Marke ausmacht und wofür sie steht. Eine einzigartige Tonalität, die ohne hochtrabende und komplizierte Ausdrücke daherkommt, wirkt authentisch und schafft Identifikation. Ich zum Beispiel bekomme häufig Anfragen potenzieller Kund:innen, die mir sagen, sie fühlten sich beim Lesen meines Newsletters so, als würden sie mich schon ewig kennen.
#5 Fordere deine Leser:innen zur Handlung auf
Kein Werbetext endet ohne Handlungsaufforderung, den sogenannten Call to Action (CTA). Egal, für wen und in welcher Form Werbetexte geschrieben sind: Ein Call to Action, in dem der Copywriter den Leser:innen sagt, was sie als Nächstes tun sollen, darf nicht fehlen. Der Call to Action wird strategisch an verschiedenen Stellen des Textes platziert. Handlungsaufforderungen können sein:
- einen weiteren Text zu lesen
- ein Erstgespräch zu buchen
- einen Newsletter zu abonnieren
- eine Website zu besuchen
Kann man Copywriting lernen?
„Schreiben kann jede:r.“ Diesen Satz hast du bestimmt auch schonmal gehört. Wiederum gibt es die Annahme, das Copywriting sei eine Fähigkeit, für die man mit Talent gesegnet und von Kreativität geküsst sein muss. Wenn du mich fragst, dann ist an beidem etwas dran.
Um mit Werbetexten zu überzeugen, reicht es definitiv nicht aus, einfach einen Text zu schreiben, der sich schön liest. Copywriting verfolgt bestimmte Regeln, wie wir gesehen haben. Du musst wissen, wie Menschen Texte wahrnehmen, wie sie lesen. Außerdem kennt ein guter Copywriter sich in Verkaufspsychologie aus und weiß, was es braucht, um Leser:innen gezielt durch einen Text zu führen, Kaufinteresse zu wecken, Kaufzweifel abzubauen und am Ende die gewünschte Handlung herbeizuführen.
Kein:e Copywriter:in ist mit diesem Wissen geboren. Denn das Schreiben von Werbetexten ist ein Handwerk, und deshalb kann jede:r das Texten lernen. Ich will nicht verleugnen, dass dafür ein bisschen Talent und Sprachgefühl von Vorteil ist .
Jede:r Selbstständige sollte Copywriting lernen
Copywriting ist aus meiner Sicht eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Selbstständige beherrschen sollten. Durch gute Werbetexte kannst du deine Zielgruppe emotional erreichen und deine Leistungen besser vermarkten und verkaufen.
Ich halte es gerade für uns Einzelunternehmer:innen für unverzichtbar, die eigene Website durch strategisches Copywriting zu unserem wichtigsten Marketing-Werkzeug zu machen. Mit starker Copy kann auch deine Website für dich Kund:innen gewinnen, permanent neue Anfragen reinbringen und dich als unvergleichliche:n Expert:in auf deinem Gebiet etablieren.
Falls du dich dafür interessierst, Copywriting für deine Website zu lernen, dann schicke mir unverbindlich eine Mail über mein Kontaktformular. Bald wird mein Onlinekurs verfügbar sein, in dem ich dir Schritt für Schritt zeige, wie du verkaufsstarke und authentische Texte für deine Website schreibst.