by Nadja Hinz | Sep 9, 2022 | Besser schreiben, Texte schreiben
Copy was? Kann man das essen? Oder einen Kopierer damit beschriften? Tatsächlich ist das Copywriting eine der wichtigsten Fähigkeiten, die aus meiner Sicht jede:r Selbstständige beherrschen sollte, der oder die online Kund:innen gewinnen und Angebote verkaufen will.
„Copy“ bedeutet in der Werbesprache übersetzt „Text“. Der Begriff Copywriting wird daher in Deutschland mit „Werbetexten“ übersetzt. Mein Eindruck ist, dass noch vor wenigen Jahren hierzulande kaum jemand etwas mit dem Begriff anfangen konnte. Inzwischen aber wird Copywriting auch in Deutschland zunehmend als Begriff verwendet und immer mehr Texter:innen bezeichnen sich selbst als Copywriter:innen. Viele Unternehmen und Selbstständige haben erkannt, wie wichtig diese Fähigkeit für ihr Business ist.
Copywriting ist die Kunst, Texte zu schreiben, die eine bestimmte Handlung bei den Leser:innen hervorrufen. Das kann etwa ein Klick auf einen Link sein, ein Kommentar, das Teilen eines Beitrags oder die Buchung eines Erstgesprächs.
Gutes Copywriting hat die Kraft, Leser:innen zu überzeugen. Es geht aber nicht darum, sie zu manipulieren oder mit unethischen Mitteln zu etwas zu überreden oder sie gar zu täuschen.
Das Erstellen starker Werbetexte gewinnt immer mehr an Bedeutung, denn die meisten Menschen lesen im Internet keine langen Texte mehr. Sie scannen und überfliegen Texte nach relevanten Informationen. Sie entscheiden binnen Sekunden, ob sie den Rest des Textes lesen wollen oder nicht. Ein:e gute:r Copywriter:in weiß, wie man die Aufmerksamkeit der Leser:innen bekommt und sie dazu bringt, den gesamten Text zu lesen.
Was macht ein Copywriter?
Copywriting-Profis beherrschen das Schreiben überzeugender und strategisch aufgebauter Texte, zum Beispiel für Werbeanzeigen (Ads), für verschiedene Werbematerialien und Websites. Ihr tägliches Brot ist es nicht, kreative Texte zu schreiben wie ein Autor. Copywriting-Profis setzen sich für jeden Text, den sie schreiben, ein konkretes Ziel und arbeiten mit jedem Satz darauf hin, dieses Ziel zu erreichen. Dabei verbringen sie einen großen Teil ihrer Zeit mit der Recherche: des Wettbewerbs, der Produkte und Dienstleitungen, aber vor allem mit ihrer Zielgruppe. Sie kennen sich mit Verkaufspsychologie aus und setzen dieses Wissen gezielt im Text ein, etwa um Kaufzweifel der Leser:innen vorwegzunehmen und auszuräumen.
Warum ist Copywriting wichtig?
Die Fähigkeit, den Wert, die Vorteile und den Nutzen deines Angebots überzeugend zu kommunizieren, kann entscheidend zum Erfolg deines Business beitragen. Denn gute Copy hat unmittelbaren Einfluss auf deinen Umsatz. Schlechte Copy dagegen wird dir keinen Erfolg bringen, auch wenn dein Angebot phänomenal, bahnbrechend und weltverändernd ist.
In Zeiten, in denen immer mehr Menschen online sind und die Konkurrenz groß ist, sind gute Werbetexte wichtiger denn je. Sie müssen sich von dem typischen Marketingsprech und schwammigen Versprechen lösen und stattdessen klar auf den Punkt bringen, was Produkte leisten und was die Käufer:innen davon haben.
Wie Copywriting dir helfen kann, mehr Kund:innen zu gewinnen
Mit Copywriting machst du Lust auf dein Produkt oder deine Dienstleistung und bringst Menschen dazu, sich für dich und dein Angebot zu entscheiden. Mit einer einzigen, strategisch getexteten E-Mail kannst du zum Beispiel deine Newsletter-Abonnent:innen für ein Angebot begeistern und dein Angebot zigfach verkaufen.
Welche Arten von Copywriting gibt es?
Copywriting begegnet dir nahezu überall in deinem Alltag: in deinem E-Mail-Postfach, in Katalogen, Werbeanzeigen oder beim Surfen auf deinen Lieblings-Websites. Einfach überall dort, wo du aufgefordert wirst, dich mit deiner E-Mail-Adresse einzutragen, etwas zu abonnieren, auf einen Link zu klicken, Kontakt aufzunehmen oder direkt etwas zu kaufen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Copywriter und einem Content Writer?
Oft werden die Begriffe Content Writer:in und Copywriter:in in einen Topf geworfen. Dabei machen beide zwei völlig unterschiedliche Dinge: Während das Copywriting immer eine konkrete Handlung bei den Lesenden bewirken will, dient das Content Writing dazu, sie zu informieren und ihnen möglichst viel Mehrwert zu bieten. Content-Stücke sind außerdem intensiver für die Suchmaschinen optimiert und behandeln das Thema sehr ausführlich in all seinen Facetten.
Copywriter verstehen es, Werbebotschaften in der nötigen Kürze auf den Punkt zu bringen. Content Writer:innen dagegen beleuchten ein Thema umfänglich und aus vielen verschiedenen Perspektiven. Hier steht nicht die Handlung im Vordergrund, sondern den Expertenstatus der Autorin oder des Autors zu stärken und für mehr Sichtbarkeit im Netz zu sorgen.
Copywriting und SEO
Großartige Werbetexte sind kurz und prägnant. Copywriting kann daher nicht alle Anforderungen an eine gute Suchmaschinenoptimierung erfüllen. Schließlich werten Google und Co Inhalte dann als besonders relevant, wenn sie möglichst in die Tiefe gehen und das Thema holistisch betrachten. Das Gewicht von SEO ist daher beim Content Writing ungleich höher als beim Copwriting.
Mein Lesetipp: Wenn du wissen willst, ob sich SEO auch für dich als Selbstständige:r lohnt, dann lies gerne meinen Artikel „Warum SEO?“.
Wie funktioniert Copywriting?
Für das Schreiben verkaufsstarker Werbetexte gelten bestimmte Regeln. Die wichtigsten sind aus meiner Sicht die folgenden:
#1 Deine Kund:innen stehen im Mittelpunkt
Dreh- und Angelpunkt guten Copywritings ist das Wissen um die Menschen, die den Text am Ende lesen und handeln sollen. Copywriter:innen stellen sich deshalb vor dem Schreiben die Frage „Warum sollte jemand meinen Text lesen? Was haben die Leser:innen davon?“ Ihr Ziel ist es, potenziellen Kund:innen aufzuzeigen, wie ein Angebot oder ein Produkt ihr Leben positiv verändern kann. Wie ihnen das gelingt? Indem sie möglichst viel über die Menschen erfahren, die sie mit ihren Texten erreichen wollen.
Denn potenzielle Kund:innen werden nur dann von einem Text in den Bann gezogen, wenn er sie überzeugt, dass das Produkt oder die Dienstleistung die perfekte Lösung für ihr Problem ist. Dazu muss der Werbetexter oder die Werbetexterin wissen, was in den Köpfen der Leser:innen vorgeht, welche Situation sie dazu führt, den Text zu lesen, welche Probleme sie haben und was sie sich wünschen, um ihr Problem aus der Welt zu schaffen.
Eine hilfreiche Methode, um sich ein klares Bild von der eigenen Zielgruppe zu machen, ist die Persona-Methode oder auch das Erstellen eines Kund:innen-Avatars. Beides beschreibt dasselbe Vorgehen: Die Persona oder der Avatar steht stellvertretend für den idealen Kunden oder die ideale Kundin. Ihnen werden bestimmte Eigenschaften zugewiesen wie Alter, Wohnort, Geschlecht und Hobbys. Wichtig ist aber, es nicht bei den demografischen Merkmalen zu belassen. Das Gold liegt vielmehr dort begraben, wo es um die Emotionen deines Avatars oder der Persona geht: Welche Probleme hat die Person? Was treibt sie um, welche Lösung wünscht sie sich und was hat sie bisher schon versucht, um ihr Problem selbst zu lösen? Was hat funktioniert und was nicht? Welche Motive treiben sie an?
Wenn man die Persona oder den Avatar beim Schreiben im Kopf hat und den Text direkt an sie oder ihn richtet, werden sich die echten Wunschkund:innen beim Lesen des Textes angesprochen und verstanden fühlen; die Texte können auf emotionaler Ebene bei ihnen wirken.
#2 Weg von den Features, hin zum Benefit: Der Nutzen im Fokus
Eine der wichtigsten Fakten, die jede:r Copywriter:in verinnerlicht hat: Menschen kaufen nicht aus rationalen Gründen. Sie kaufen aus emotionalen Gründen. Sie versprechen sich ein bestimmtes Gefühl von ihrem Kauf, eine Lösung, die ihr Leben oder ihren Alltag besser machen wird:
- Besser auszusehen
- erfolgreicher zu sein
- es bequemer zu haben
- Zeit oder Geld zu sparen
Ein guter Text verursacht bei den Leser:innen das Bedürfnis, ein Produkt haben zu wollen. Sagen wir, du möchtest abnehmen. Kein Text würde dich überzeugen, einen Abnehm-Kurs für 1.000 Euro zu buchen, weil er im Detail beschreibt, was alles im Kurs enthalten ist. Nicht die Sporteinheiten, die du umsetzen wirst, nicht das Wissen um gesunde Ernährung oder die Beratung werden Verlangen in dir wecken. Wirkliches Kaufinteresse kommt bei dir auf, wenn der Text aufzeigt, wie dein Leben nach dem Kurs sein könnte: Vielleicht bekommst du jedes Mal ein Hochgefühl, wenn du am Morgen in den Spiegel schaust, anstatt dich direkt unattraktiv zu fühlen , deine Klamotten sehen endlich toll an dir aus. Du bekommst von allen Seiten Komplimente und am Nachbartisch im Café siehst du zum ersten Mal die bewundernden Blicke der anderen.
Gutes Copywriting fokussiert sich nicht auf die Features eines Produkts oder einer Dienstleistung, sondern auf den Nutzen, den Kund:innen dadurch haben.
Ein anders Beispiel: Ein Sofa aus Anti-Haft-Beschichtung (gibt es so etwas überhaupt? Ich würde es sofort kaufen ) Aber die meisten Menschen werden sich allein durch eine Beschreibung des Materials und seiner Beschaffenheit nicht überzeugen lassen. Der Copywriting-Profi fragt sich, wie diese Eigenschaft der Beschichtung das Leben der Zielgruppe besser machen könnte – und kommt vermutlich auf die Idee, den wahren Nutzen des Materials herauszustellen:
- Die Mutter muss sich endlich nicht mehr mit einem Mausgrau oder Dunkelblau begnügen, weil helle Farben zu empfindlich sind.
- Sie kann entspannen, wenn ihre Kinder auf dem Sofa essen und muss nicht ständig eine Diskussion anzetteln, wenn sie krümeln.
- Wenn doch mal etwas daneben geht, kann sie Flecken mit einer Handwegegung wegwischen.
- Wenn Besuch kommt, muss sie keine Flecken unter hässlichen Decken verstecken, die ständig verrutschen.
Kurzum: Sie kann sich ihr Zuhause endlich wieder so einrichten, wie es ihr gefällt und ist viel entspannter, auch wenn es zuhause mal turbulent zugeht.
Eine der wichtigsten Grundregeln im Copywriting ist, dass Kund:innen keine Produkte kaufen, sondern eine Lösung, die ihr Leben besser macht.
#3 Verwende Social Proof
Du kannst deinen Leser:innen viel versprechen. Das Copywriting setzt daher auf vertrauensbildende Elemente in Texten. Das können verschiedene Beweise für dein Können und deine Expertise sein, zum Beispiel:
- Zertifikate und Siegel
- Case Studies
- Logos von Kund:innen
- Medienberichte
- Bücher, die du geschrieben hast
- Kund:innenstimmen
Diese vertrauensbildenden Elemente setzt du ein, um gezielt die gängigen Zweifel und Einwände potenzieller Kund:innen auszuräumen. Wenn du mehr darüber wissen willst, wie du Kund:innenstimmen auf deiner Website nutzt, dann schau dir gerne meinen Blogartikel zum Thema „Kundenstimmen auf deiner Website“ an.
#4 Schreibe wie zu einem guten Freund
Gute Copy gibt den Leser:innen das Gefühl, der Text sei nur für sie geschrieben, wie von einem Freund oder einer Freundin. Werbesprech, platte Versprechen und leere Floskeln sind tabu. Stattdessen spricht ein starker Werbetext den Leser:innen aus der Seele, sodass sie sich abgeholt und verstanden fühlen.
Das gelingt, indem Copywriter eine einfache, klare Sprache nutzen. Die vorherige Recherche der Kund:innenwünsche hilft auch bei der Wortwahl für die Werbetexte. Denn statt Fachbegriffen und branchenüblichen Formulierungen nutzten gute Copywriter:innen den Wortlaut der Leser:innen, den sie vorher recherchiert und festgehalten haben. Besonders Einzelunternehmer:innen können mit Worten transportieren, was ihre Marke ausmacht und wofür sie steht. Eine einzigartige Tonalität, die ohne hochtrabende und komplizierte Ausdrücke daherkommt, wirkt authentisch und schafft Identifikation. Ich zum Beispiel bekomme häufig Anfragen potenzieller Kund:innen, die mir sagen, sie fühlten sich beim Lesen meines Newsletters so, als würden sie mich schon ewig kennen.
#5 Fordere deine Leser:innen zur Handlung auf
Kein Werbetext endet ohne Handlungsaufforderung, den sogenannten Call to Action (CTA). Egal, für wen und in welcher Form Werbetexte geschrieben sind: Ein Call to Action, in dem der Copywriter den Leser:innen sagt, was sie als Nächstes tun sollen, darf nicht fehlen. Der Call to Action wird strategisch an verschiedenen Stellen des Textes platziert. Handlungsaufforderungen können sein:
- einen weiteren Text zu lesen
- ein Erstgespräch zu buchen
- einen Newsletter zu abonnieren
- eine Website zu besuchen
Kann man Copywriting lernen?
„Schreiben kann jede:r.“ Diesen Satz hast du bestimmt auch schonmal gehört. Wiederum gibt es die Annahme, das Copywriting sei eine Fähigkeit, für die man mit Talent gesegnet und von Kreativität geküsst sein muss. Wenn du mich fragst, dann ist an beidem etwas dran.
Um mit Werbetexten zu überzeugen, reicht es definitiv nicht aus, einfach einen Text zu schreiben, der sich schön liest. Copywriting verfolgt bestimmte Regeln, wie wir gesehen haben. Du musst wissen, wie Menschen Texte wahrnehmen, wie sie lesen. Außerdem kennt ein guter Copywriter sich in Verkaufspsychologie aus und weiß, was es braucht, um Leser:innen gezielt durch einen Text zu führen, Kaufinteresse zu wecken, Kaufzweifel abzubauen und am Ende die gewünschte Handlung herbeizuführen.
Kein:e Copywriter:in ist mit diesem Wissen geboren. Denn das Schreiben von Werbetexten ist ein Handwerk, und deshalb kann jede:r das Texten lernen. Ich will nicht verleugnen, dass dafür ein bisschen Talent und Sprachgefühl von Vorteil ist .
Jede:r Selbstständige sollte Copywriting lernen
Copywriting ist aus meiner Sicht eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Selbstständige beherrschen sollten. Durch gute Werbetexte kannst du deine Zielgruppe emotional erreichen und deine Leistungen besser vermarkten und verkaufen.
Ich halte es gerade für uns Einzelunternehmer:innen für unverzichtbar, die eigene Website durch strategisches Copywriting zu unserem wichtigsten Marketing-Werkzeug zu machen. Mit starker Copy kann auch deine Website für dich Kund:innen gewinnen, permanent neue Anfragen reinbringen und dich als unvergleichliche:n Expert:in auf deinem Gebiet etablieren.
Falls du dich dafür interessierst, Copywriting für deine Website zu lernen, dann schicke mir unverbindlich eine Mail über mein Kontaktformular. Bald wird mein Onlinekurs verfügbar sein, in dem ich dir Schritt für Schritt zeige, wie du verkaufsstarke und authentische Texte für deine Website schreibst.
by Nadja Hinz | Okt 30, 2020 | Besser schreiben
Der Über-mich-Text ist einer der Wichtigsten auf deiner gesamten Website. Zwar hat die Über-mich-Seite nicht das Ziel, direkt zu verkaufen, aber dennoch entscheidet sie maßgeblich darüber mit, ob sich potenzielle Kund:innen für dich entscheiden oder nicht.
Denn die Über-mich-Seite ist der Ort, an dem deine Website-Besucher:innen Vertrauen zu dir fassen können. Und das solltest du nicht unterschätzen, denn Vertrauen in dich ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Menschen sich für dich entscheiden. Ohne Vertrauen keine positive Kaufentscheidung.
Als ich zu Beginn meiner Selbstständigkeit den Über-mich-Text für meine eigene Website schreiben musste, bin ich in einige Fallen getappt. Als ehemalige Journalistin war ich es gewohnt, über andere zu schreiben. Aber einen Über-mich-Text zu verfassen und meinen potenziellen Kund:innen etwas von mir zu verraten, fiel mir sehr schwer.
Ich hatte Angst, mich zu zeigen.
Ich versteckte mich hinter meiner Leistungsbeschreibung wie mein kleiner Sohn hinter meinen Beinen, wenn niemand ihn sehen soll.
Persönliche Infos über mich gab es auf meiner Über-mich-Seite damals nicht. Das Foto von mir hatte ich damals winzig klein am Ende meiner Über-mich-Seite versteckt (und ganz scharf war es auch nicht).
Zwischenzeitlich hatte ich sogar überlegt, mich gar nicht zu zeigen.
Heute sagen mir Kund:innen, dass sie eine bestimmte Info auf meiner About-Seite dazu bewegt hat, mich für eine Zusammenarbeit anzufragen.
Warum dein Über-mich-Text so wichtig ist
Für deine Kund:innen ist deine About-Seite eine der spannendsten – und daher eine der meistgelesenen auf deiner Website. Hier wollen sie erfahren, ob du die oder der Richtige bist, um ihnen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen.
Wenn sie beispielsweise über einen Blogartikel oder einen Social-Media-Post auf deiner Website landen, klicken sie vermutlich erstmal auf deine Über-mich-Seite, um zu erfahren, welcher Mensch hinter dem Text bzw. dem Angebot steckt.
Ich weiß, dieses Wissen um ihre Wichtigkeit das macht das Schreiben der About-Seite nicht gerade leichter.
Im Gegenteil:
Wahrscheinlich hast du tausend Fragen im Kopf:
Wie kann ich auf der Über-mich-Seite sympathisch rüberkommen?
Wie kann ich mich vorteilhaft präsentieren, ohne aufdringlich zu wirken?
Welche Stationen, Erfahrungen und Belege meines Berufslebens soll ich erwähnen?
Wie viel soll ich von mir preisgeben – ich will auch nicht zu viel von mir verraten.
Du sorgst dich, dass du grobe Fehler machst, die dich potenzielle Kunden kosten, weil sie deine Seite verlassen, bevor sie den ersten Absatz zu Ende gelesen haben.
Erstaunlicherweise sieht man auf Über-mich-Seiten im Internet oft dasselbe, traurige Bild. Und findet…
- …unpersönliche Leistungsbeschreibungen,
- …Lobhudeleien und Selbstbeweihräucherung
- …schnarch-langweilige Lebensläufe oder
- nichtssagende Versprechen wie „mit meinen innovativen Methoden verhelfe ich ihnen zum Erfolg“.
Und am Ende der Über-mich-Seite (wenn man es bis dahin überhaupt schafft), steht man da und weiß nicht, was man tun soll.
Da klickt man lieber wieder zurück und schaut, was bei der Konkurrenz so geht.
Baue auf der Über-mich-Seite eine persönliche Bindung auf
Deine Über-mich-Seite ist der Ort auf deiner Website, an dem du Verbindung zu deinen Leser:innen aufbauen und ihr Vertrauen gewinnen kannst. Denn deine Website-Besucher:innen möchten wissen, mit wem sie es zu tun haben, da darfst du ruhig etwas mehr Persönlichkeit zeigen.
Aber hier soll es ja nicht darum gehen, wie du es nicht machen solltest, sondern wie es besser geht. Schauen wir uns also an, wie du deine Über-mich-Texte so schreibst, dass sie sympathisch und authentisch rüberkommen und Kund:innen überzeugen.
Dafür habe ich 7 Tipps für deine authentische Über-mich-Seite zusammengetragen:
Tipp 1: Schreib über dich, aber vergiss deinen Kunden dabei nicht
Wie ihr Name es verrät, geht es auf der Über-mich-Seite über dich. Das heißt aber nicht, dass es hier ausschließlich um dich gehen sollte. Deine Kund*innen möchten sich verstanden fühlen, Vertrauen und eine emotionale Bindung zu dir aufbauen. Deine Aufgabe auf der Über-mich-Seite ist es daher auch, ihnen zu zeigen, dass du die oder der Richtige bist und ihnen weiterhelfen kannst. Mach ihnen klar, warum sie gerade dich buchen sollten, indem du zum Beispiel von deinen Erfahrungen schreibst, von denen sie bei ihrer Problemlösung profitieren können. Wenn du den Über-mich-Text für deine Website schreibst, solltest du also immer deine Kund*innen und ihre Bedürfnisse im Hinterkopf haben.
Was mir aber auf immer mehr Websites auffällt, ist dass die Kundenbedürfnisse schon beim Texteinstieg auf der Über-mich-Seite in den Fokus rücken. Immer häufiger finde ich dort Abhandlungen über die jeweiligen Zielkund*innen: über ihre Wünsche, Probleme, Herausforderungen und Ängste. Verstehe mich nicht falsch – all das ist extrem wichtig und du solltest diese Aspekte wie erwähnt im Hinterkopf haben. Aber eine ausführliche Beschreibung der Situation, in der sich dein*e Kund*in befindet, erachte ich als fehl am Platz auf deiner About-Seite. Sie sind unverzichtbar, um deine Zielgruppe auf deinen Angebotsseiten emotional abzuholen und sie vom Problembewusstsein langsam über die Wunschsituation zur Lösung bis zu deinem Angebot zu führen.
An dieser Stelle teile ich nicht die Meinung vieler meiner Texter-Kolleg*innen. Denn wenn ich auf eine Über-mich-Seite klicke, dann interessiert mich der Mensch hinter dem Angebot. Mich nervt es dann, wenn ich bis ganz nach unten scrallen muss, um etwas über die Person zu erfahren. Ich persönlich mag daher Über-mich-Seiten, auf denen die persönliche Mission, also das, was dich antreibt, genau matcht mit den Zielen, die deine Zielkund*innen erreichen möchten.
Tipp 2: Verzichte auf einen tabellarischen Lebenslauf
Sicherlich sind bestimmte Stationen in deiner Karriere es wert, dass du deinen Leser*innen auf deiner Über-mich-Seite von ihnen erzählst. Es ist auch ok, wenn du deine bisherigen Erfahrungen mit deinen Kund*innen teilst. Aber diese Infos sollten nicht den Schwerpunkt deiner Über-mich-Texte bilden. Du hast schließlich den Leser*innen schon auf deiner Start- und Angebotsseite gezeigt, dass du Experte auf deinem Gebiet bist.
Was du aber nicht machen solltest: einen tabellarischen Lebenslauf runterzuschreiben, angefangen bei deiner Schulzeit über deine Praktika und unterschiedlichen beruflichen Stationen bis heute. Versetze dich in deine Leser*innen: Wenn du auf eine Über-mich-Seite im Internet klickst, was würdest du lesen wollen? Was würde dich interessieren? Sicher nicht eine chronologische Auflistung aller Stationen des Anbieters.
Vermutlich würdest du checken wollen, ob die Person zu dir passt, ob sie dir sympathisch ist, ob sie deine Werte teilt und ob sie für das brennt, was sie tut. Viel besser wäre es also, dir die Erfahrungen herauszupicken, die für deine Zielkund*innen relevant sind und bei denen sie von deinen Learnings profitieren können.
Tipp 3: Werde persönlich
Sicherlich gibt es da draußen viele Konkurrent*innen, die ein ähnliches Angebot haben wie du. Das, was dich und dein Angebot einzigartig macht, ist deine Persönlichkeit. Auch wenn viele Angebote deinem ähnlich sind, so gibt es niemanden, der es auf deine Weise umsetzt. Es ist deine Art, mit Kund*innen zu sprechen, deine Sprache, dein Stil und deine eigene Handschrift, die dein Angebot besonders machen.
In deinem Über-mich-Text hast du die Chance, deine eigene Persönlichkeit herauszustellen und deinen Kund*innen zu zeigen, wer du bist. Hier kannst du die gewünschte emotionale Bindung herstellen, indem du Identifikationsmöglichkeiten schaffst und deinen Leser*innen etwas von dir erzählst, etwas, in dem sie sich wiedererkennen. Indem du deine Persönlichkeit mitschwingen lässt, vermittelst du ihnen auch eine Vorstellung davon, wie es ist, mit dir zusammenzuarbeiten.
Menschen möchten von Menschen kaufen und werden geneigter sein, dein Angebot in Anspruch zu nehmen, wenn sie das Gefühl haben, dass die Chemie zwischen euch stimmt.
Tipp 4: Erzähle eine Geschichte
Menschen mögen Geschichten. Sie bleiben länger in ihrer Erinnerung. Und potenzielle Kund*innen erfahren gerne die Geschichte hinter deinem Business, mit der sie dich später in Verbindung bringen.
Warum hast du gegründet? Wie bist du dazu gekommen? Vielleicht gab es einen Wendepunkt oder einen Game-Changer in deiner Vergangenheit, der dich dazu bewegt hat, dein Business zu gründen, dich neu aufzustellen oder dich mit bestimmten Themen näher zu befassen?
Tipp 5: Zeige deine Vision
In deiner Story hast du auch die Gelegenheit, mit den Leser*innen deine Vision zu teilen. Warum tust du, was du tust? Was treibt dich an? Was möchtest du mit deinem Business bewirken? Deine potenziellen Kund*innen wird das interessieren.
Sie fassen Vertrauen in dich und bauen eine erste Bildung zu dir auf. Vielleicht identifizieren sie sich auch mit dir, weil sie ähnliche Ansichten haben und deine Werte teilen. Das weckt Sympathie.
Tipp 6: Liefere einen greifbaren Nutzen
Wie bei jedem guten Werbetext solltest du den Leser*innen in deinem Über-mich-Text den Nutzen deutlich machen, den sie von der Zusammenarbeit mit dir haben. Da es auf der About-Seite wie schon beschrieben nicht ausschließlich um dich, sondern um deine Leser*innen geht, solltest du möglichst schon im Texteinstieg darauf eingehen, was die Besucher*innen davon haben, wenn sie dein Angebot buchen.
Auch wenn du das auf der Startseite deiner Website schon erwähnt hast, ist es wichtig, es auf der Über-mich-Seite nochmal deutlich zu machen. Denn viele deiner Leser*innen landen auf der Über-mich-Seite, ohne zuvor deine Start- oder Angebotsseite gesehen zu haben.
Du kannst den Nutzen deines Angebots auch gut mit deiner Vorstellung verbinden. Denn auch die darf aus oben genanntem Grund auf der Über-mich-Seite nicht fehlen. Das könnte dann etwa so aussehen:
Ich bin (Name) und meine Vision ist es, (Zielgruppe) zu zeigen, wie sie (Ziel), damit sie (konkreter Nutzen).
Tipp 7: Und dann? Die Handlungsaufforderung
Wer auf deine Über-mich-Seite geklickt hat, hat in jedem Fall schonmal ein Interesse an dir und deiner Leistung, weil er mehr über dich erfahren will. Um diese Leser*innen nach der Lektüre nicht im Regen stehen zu lassen, sondern sie an die Hand zu nehmen, solltest du einen sogenannten Call to Action in deinen Über-mich-Text einbauen.
Der Call to Action ist eine Handlungsaufforderung, die den Leser*innen sagt, was sie als nächstes tun können. Um ihnen nach der Lektüre über dich die Möglichkeit zu geben, mit dir in Kontakt zu treten, kannst du sie mit dem Call to Action auf ein Kontaktformular leiten. Eine gute Möglichkeit, die persönliche Verbindung auszubauen und ist eine Einladung zu deinem Newsletter, damit die Leser*innen deine Neuigkeiten erfahren.
Fazit: Einfach mal anfangen und Tipps beherzigen
Ja, der Über-mich-Text ist einer der wichtigsten auf deiner Website und er entscheidet darüber, ob du bei deinen Wunschkund*innen sympathisch, authentisch und vertrauenswürdig rüberkommst oder nicht.
Aber lass dich beim Schreiben davon nicht abschrecken. Wenn du die oben genannten Tipps beherzigst, dann steht deinem überzeugenden Über-mich-Text nichts im Weg. Außerdem ist deine Seite ja nicht in Stein gemeißelt.
Du kannst (und solltest) sie immer wieder anpassen, an ihr feilen und sie ergänzen. Bei mir zum Beispiel steht eine Anpassung auch gerade auf der To-Do-Liste).
In diesem Sinn: Los geht´s!
Du suchst weitere Tipps rund um das Thema Website-Texte? Dann schau mal in meine anderen Blogartikel:
https://nadjahinz.de/content-schreiben-lassen-oder-selbst-erstellen/
https://nadjahinz.de/texter-briefing-schreiben-anleitung-mit-vorlage/
https://nadjahinz.de/texter-finden-leicht-gemacht/
An welchen Stellen hakt es bei deinem Über-mich-Text. Wo liegt für dich die größte Hürde beim Schreiben der About-Seite? Schreib es mir in die Kommentare!