Ich arbeite jeden Tag mit KI.
Sie spart mir Zeit, hilft beim Strukturieren, beim Recherchieren. Manchmal liefert sie in Sekunden, wofür ich früher Stunden gebraucht hätte.

Und gleichzeitig beobachte ich etwas, das mich nachdenklich macht.

Wenn ich durch Instagram scrolle, Newsletter lese oder auf Websites lande, erkenne ich immer öfter einen bestimmten Klang. Einen Rhythmus.

Formulierungen, die sich anfühlen, als wären sie aus derselben Schablone.
Als hätten wir alle denselben unsichtbaren Ghostwriter engagiert.

Wir stehen an einem Wendepunkt

Es ist nicht so, dass diese Texte schlecht wären. Viele sind grammatisch einwandfrei, gut strukturiert.

Aber irgendetwas fehlt. Dieser Moment, in dem du innehältst und denkst: Hm. Das ist eine kluge Perspektive. So habe ich das noch nicht gesehen.

Ich glaube, wir erleben gerade eine Verschiebung. Eine, die darüber entscheidet, wer in fünf Jahren noch gehört wird – und wer in der Masse verschwindet.

Auf dem Markt fühlt sich vieles ähnlich an

In den letzten Monaten lese ich immer mehr Newsletter, Instagrem-Posts und andere Texte, die voller Emojis sind, mit „Spoiler“ in einen Satz einleiten und alle einen ähnlichen Ton haben, der irgendwie nach Aufbruchstimmung klingen soll.

Nichts davon ist per se falsch, ich will KI schließlich selbst nicht mehr aus meinem Business wegdenken. Aber nach dem dritten Text wünscht man sich, etwas zu lesen, das nicht klingt wie ein Template.

Das Problem ist nicht die KI.
Das Problem ist, dass wir alle KI auf dieselbe Art nutzen.

Deine Kund:innen spüren es auch

Was mich in den letzten Wochen am meisten beschäftigt: Ich glaube, wir unterschätzen, wie sensibel Menschen mittlerweile für diesen Gleichklang geworden sind.

Sie können es vielleicht nicht benennen. Sie wissen vielleicht nicht, dass es an ChatGPT liegt.
Aber sie spüren es. Dieses Gefühl von „Hab ich schon mal gelesen. Klingt wie überall.“

Und genau da entsteht etwas Neues.

Sehnsucht nach Echtheit, Haltung und Nähe

Menschen entwickeln ein Gespür dafür.
Nicht unbedingt bewusst. Aber sie fangen an zu unterscheiden zwischen Texten, die sich gut anhören – und Texten, bei denen sie das Gefühl haben: Da spricht jemand mit mir. Nicht zu mir.

Ich sehe das in den Reaktionen auf meine eigenen Inhalte. Die Posts, die am meisten Resonanz bekommen, sind nie die, die am „perfektesten“ formuliert sind.
Es sind die, bei denen ich eine Meinung habe. Wo ich etwas beobachte und einordne. Wo man merkt: Das hat ein Mensch geschrieben, der über etwas nachgedacht hat.

Die Gegenbewegung hat längst begonnen

Schau dich um. Überall siehst du gerade Menschen, die bewusst unperfekt kommunizieren. Die Sprachnachrichten aufnehmen statt perfekt durchgetaktete Reels zu produzieren. Die Newsletter schreiben, die sich anfühlen wie ein Gespräch mit einer Freundin, nicht wie ein Marketing-Funnel.

Das ist kein Zufall.
Das ist die Reaktion auf eine Welt, in der plötzlich alles ein bisschen zu glatt geworden ist.

ChatGPT Texte authentisch machen bedeutet nicht, sie länger oder emotionaler zu formulieren.
Es bedeutet, ihnen das geben, was die KI ihnen nicht geben kann:

Deine Perspektive.

Deine Beobachtungen.

Das, was nur du so sagen würdest.

Selbst mein Gedankenstrich ist nicht mehr sicher

Ich bin ausgebildete Journalistin. Gedankenstriche galten damals und sind heute immer noch ein gern genutztes Stilmittel. Sie lockern Sätze auf, schaffen Raum für Ergänzungen, geben einem Text Rhythmus.

Neulich scrolle ich durch einen Artikel über „Wie erkenne ich KI-Texte“ – und da steht es, schwarz auf weiß:

Gedankenstriche sind ein Erkennungszeichen für KI-generierte Texte.

Ich musste kurz innehalten.

Gedankenstriche sind plötzlich „typisch KI“?

Das macht etwas mit mir.

Wir fangen an, unsere eigene Sprache zu hinterfragen

Absurd, oder?

Denn Fakt ist: Die KI lernt und trainiert ja mit vorhanden Texten. Hauptsächlich mit solchen, die von professionellen Autor:innen geschrieben wurden. Und diese verwenden nunmal als Stilmittel gern den Gedankenstrich.

Soll ich jetzt meine Schreibweise ändern, nur um NICHT wie KI zu klingen?

Das ist ein Symptom eines größeren Problems: Je mehr Menschen KI nutzen, desto ähnlicher klingen plötzlich viele Texte.

Das ist gleichzeitig das größte Problem – und deine größte Chance (sorry, aber ich mag mir die Gedankenstriche nicht verkneifen…)

In einer Welt voller Kopien wird das Original wertvoll

Ich beobachte gerade etwas Faszinierendes.

Je mehr sich im Marketing angleicht, desto mehr fallen die auf, die anders klingen.
Je glatter die Texte werden, desto mehr sehnen sich Menschen nach Ecken und Kanten.

Das ist keine Marketing-Theorie. Das ist Psychologie.
Wenn alles gleich aussieht, sucht unser Gehirn automatisch nach dem, was heraussticht.

Du bist dein größtes Alleinstellungsmerkmal

Gerade als Selbstständige:r, als Expert:in, als jemand, der Dienstleistungen verkauft, bist du das Produkt.
Nicht dein Angebot. Nicht deine Methode. Nicht dein Framework.

Du.

Die Art, wie du denkst. Wie du Dinge einordnest. Welche Erfahrungen du gemacht hast. Was du wichtig findest – und was nicht.

Das kann dir keine KI abnehmen. Das kann auch kein Konkurrent kopieren.

Perfektion ist überbewertet

Hier ist etwas, das mir in den letzten Jahren immer klarer geworden ist:
Die Texte, die am besten funktionieren, sind nicht die perfektesten.

Es sind die, bei denen man merkt: Da hat jemand eine Meinung. Eine Haltung. Vielleicht sogar eine Kante.

KI glättet. Das ist ihre Natur. Sie will niemanden vor den Kopf stoßen, sucht nach der ausgewogensten Formulierung, vermeidet Reibung.
Aber genau diese Reibung ist es manchmal, die einen Text lebendig macht.

Texte, die allen gefallen sollen, wirken wie Fahrstuhlmusik. Stören nicht – aber berühren auch niemanden.

Vertrauen entsteht durch echte Verbindung

Weißt du, was gerade am besten funktioniert?

Genau die Inhalte, die KI NICHT liefern kann: Echte Geschichten.

Case Studies, die auf Storytelling basieren. Keine trockenen Projektbeschreibungen, sondern Geschichten darüber, wie jemand ein Problem hatte – und wie es gelöst wurde. Mit Details. Mit Wendepunkten. Mit dem, was wirklich passiert ist.

Oder Kundenstimmen, die mehr sind als „War super, danke!“. Testimonials, bei denen man spürt: Das ist echt. Da erzählt jemand, wie es wirklich war.

Warum das gerade jetzt so wertvoll ist

In einer Zeit, in der immer mehr Content aus derselben KI-Quelle kommt, sind diese authentischen Geschichten Gold wert.
Sie heben sich ab. Sie sind greifbar. Sie schaffen das, was glattpolierte KI-Texte nicht schaffen: Echte Verbindung.

Deine potenziellen Kund:innen sehnen sich genau danach. Nach Inhalten, bei denen sie sich denken: Okay, das klingt real. Da spricht jemand aus Erfahrung.

KI kann dir Strukturen liefern. Formulierungen optimieren.
Aber diese Geschichten? Die entstehen im Gespräch. Im Detail. In dem, was nur echte Menschen erzählen können.

Was du jetzt wirklich brauchst

Du musst kein Copywriter werden.
Aber du solltest verstehen, wie gute Werbetexte funktionieren.

Welche Mechanismen wirken. Was einen Text überzeugend macht. Warum manche Formulierungen Kaufinteresse wecken – und andere nicht.

Nur so kannst du beurteilen, ob das, was ChatGPT dir liefert, wirklich gut ist.
Nur so kannst du die Lücken erkennen. Die emotionale Ebene ergänzen. Den Text zu deinem Text machen.

KI Texte vermenschlichen heißt nicht, sie einfach anders zu formatieren.
Es heißt, ihnen das zu geben, was die KI nicht liefern kann: Deine Perspektive. Deine Haltung. Deine Erfahrung.

KI ist dein Schreib-Assistent, aber sie ist nicht du

Ich nutze KI jeden Tag. Für Recherchen. Für Strukturen. Für erste Entwürfe, wenn ich schnell eine Basis brauche.

Auch dieser Artikel ist mit Hilfe von KI entstanden.
Aber nicht mit „Schreib mir einen Blogartikel über KI-Texte.“

Ich habe der KI erzählt, was mich gerade umtreibt. Was ich in meinen Audits beobachte. Was meine Kund:innen mich fragen. Was ich als Journalistin und Copywriterin über Sprache denke.

Die KI hat strukturiert. Aber die Perspektive? Die Beobachtungen? Eine ausführliche Überarbeitung.

Das kann mir keine KI abnehmen.

Und das ist auch gut so.

Hast du ähnliche Beobachtungen gemacht?

Wie gehst du damit um, dass immer mehr Texte ähnlich klingen? Schreib es mir gerne in die Kommentare.

Und falls du wissen willst, ob deine Website-Texte das schaffen, was sie sollen – ob sie Vertrauen aufbauen und Kaufinteresse wecken: Schau dir meinen Copywriting-Check für deine Website an. Oder buche dir ein Website-Audit, bei dem wir gemeinsam schauen, wo deine Texte noch Potenzial haben.

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